Luise Wolf

schreibt in und aus Kunst, Kultur und Wissenschaften
Journalistin, Autorin, Forscherin

Feminismus

Florence Thurmes ist seit fast einem Jahr Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz, einer der größten kommunalen Kunstsammlungen in Deutschland. Die gebürtige Luxemburgerin mit beruflichen Stationen in Dortmund und Dresden trat ein anspruchsvolles Erbe in einer zweigeteilten Stadt an. Chemnitz wird nächstes Jahr Europäische Kulturhauptstadt und konnte in den letzten Jahren bereits durch Veranstaltungen wie die stadtweite Ausstellung "Gegenwarten" oder das Kunstfestival "Begehungen" glänzen. Auf der anderen Seite: Kaum eine andere Großstadt erlebt den Rechtsruck so bedrohlich. Der

Ulla Heinrich übernahm 2019 mit nur 32 Jahren die Geschäftsführung des Print-Magazins „Missy Magazine“, einem queer-feministischen Magazin über Pop und Politik in Berlin. Die aus Dresden stammende Kulturmanager:in mischte ab Mitte der 2010er Jahre die Dresdner und Leipziger Subkultur feministisch auf und gründete Kulturveranstaltungen, die über Sachsen hinausgewachsen sind.  

Die Mylauerin Efthimia Chatziemmanouil hat
 für ein kleines Festival
 in ihrer vogtländischen Heimat eines der ersten Awareness-Teams Sachsens gegründet. Ihre Mission: Frauen stärken und Sicherheitsarbeit aus Ecke der Muskelprotze herauszuholen. Anfangs gefiel das nicht jedem – heute ist sie als Mitarbeiterin einer Leipziger Security-Firma als Spezialistin gefragt.

Auch in Sachsen nimmt häusliche Gewalt gegen Frauen zu. Hier haben Polizei und Justiz ein „Hochrisikomanagement“ eingeführt um solche Fälle eher zu erkennen und systematisch zu verhindern. Oft aber kommen die Täter noch zu leicht davon. Im Interview spricht die sächsische Frauenrechtlerin Susanne Köhler über Gewalt an Frauen, die Perspektive der Justiz und die gesellschaftliche Verharmlosung männlicher Eskalation

Das Festival L*abor am Hauptmannsgrüner Mühlteich wäre in diesem Jahr 20 geworden. Welche Altersangabe dann eigentlich im nächsten Jahr gelten darf, da das Fest diesen Sommer Corona-bedingt ausfällt, ist unklar. Klar ist dagegen, wovor es sich in den Jahren der Jugendschmerzen bewahrt und dadurch zum vielleicht Interessantesten in der Festivallandschaft der Region gemacht hat: Weder wurde es ungemütlich groß und kommerziell, noch spielte sich die Veranstaltung in einer Nische fest. Die um die tausend Gäste

Dr. Anna Simandiraki-Grimshaw, Co-Kuratorin und Archäologin, spricht im Interview über gängige »Fallen« in archäologischen Ausstellungen, den neuen Blickwinkel der Ausstellung REPLIKEN WISSEN und den Stand, den Feminismus und neue Medien heute in der Archäologie haben. Die Archäologin folgt der sogenannten ‚emischen‘ Herangehensweise; Personen der Geschichte werden nicht als Statistiken, sondern als wirkliche und fühlende Menschen behandelt. Auch durch diese Perspektive gelingt es der Ausstellung, Mythen über archäologische Entdeckungen zu dekonstruieren, um mögliche Vergangenheiten rekonstruieren zu