Luise Wolf

schreibt in und aus Kunst, Kultur und Wissenschaften
Journalistin, Autorin, Forscherin

Kultur

Minh Duc Pham lebt als bildender und Performance-Künstler in Berlin. Als Sohn vietnamesischer Vertragsarbeiter:innen wuchs er im Erzgebirge in Sachsen auf. Im Interview spricht er darüber, was seine Kunst, Queerness und sein Aufwachsen miteinander zu tun haben. Ausgrenzung hat er nicht nur im Privaten erfahren, sondern auch im Kunstbetrieb – Pham berichtet von 'Pinkwashing' und 'Tokenismus‘ und der Verantwortung, über Rassismus zu sprechen, ohne für andere zu sprechen.

Ulla Heinrich übernahm 2019 mit nur 32 Jahren die Geschäftsführung des Print-Magazins „Missy Magazine“, einem queer-feministischen Magazin über Pop und Politik in Berlin. Die aus Dresden stammende Kulturmanager:in mischte ab Mitte der 2010er Jahre die Dresdner und Leipziger Subkultur feministisch auf und gründete Kulturveranstaltungen, die über Sachsen hinausgewachsen sind.  

Der Performance-Künstler Minh Duc Pham ist einer der wohl bemerkenswertesten jungen Artists aus dem Erzgebirge – und einer der erfolgreichsten: In Deutschland war er zuletzt mit einer Auftragsarbeit in der Bundeskunsthalle vertreten und als Performer in Christiane Rösingers Stück „Die Große Klassenrevue“ im Hebbel am Ufer in Berlin zu sehen. Auch im ostasiatischen Ausland ist er mittlerweile engagiert. Aktuell zeigt auch das Stadtmuseum Dresden Arbeiten von Pham in seiner Sonderausstellung „Menschen an Schauen“, die sich

Die Installation "12 Prozent – Giờ ăn đến rồi!" des bildenden und Performance-Künstlers Minh Duc Pham gedenkt der vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen und ihrer ungeborenen Kinder. Aufgrund der ökonomisch und gesellschaftlich unterschiedlichen Stellung in der DDR und in Vietnam sahen sich die Arbeiterinnen oft zu Schwangerschaftsabbrüchen gezwungen. Bis heute tragen vor allem die Frauen dieses Trauma mit sich. Der Werktext entstand in Zusammenarbeit mit Minh Duc Pham und begleitet die künstlerische Installation auf informative und poetische Weise. Er

Seinen beiden "Bye, Bye Kummer"- Solokarriere-Abschiedskonzerten in der Berliner Wuhlheide lässt Kraftklub-Frontmann Felix nun eine mehrteilige Doku-Serie folgen. Ist das jetzt der runde Abgang für das Phänomen? Ein Album, eine Tour – und Schluss: Unter seinem Geburtsnamen Kummer hatte Kraftklub-Sänger Felix, der bei der Band als "Brummer" auftritt, 2019 sein Soloprojekt gestartet und damit einen Volltreffer gelandet, der hinter seiner Hauptband verblüffend unwesentlich zurückstand: In jenem Herbst kam das Album "Kiox" heraus, für das Fans aus

Auch in Sachsen nimmt häusliche Gewalt gegen Frauen zu. Hier haben Polizei und Justiz ein „Hochrisikomanagement“ eingeführt um solche Fälle eher zu erkennen und systematisch zu verhindern. Oft aber kommen die Täter noch zu leicht davon. Im Interview spricht die sächsische Frauenrechtlerin Susanne Köhler über Gewalt an Frauen, die Perspektive der Justiz und die gesellschaftliche Verharmlosung männlicher Eskalation

Die Kunst von Minh Duc Pham ist queer und befreiend. Aufgewachsen ist er mit dem Gebot, niemals aufzufallen. Als Sohn ehemaliger Vertragsarbeiter:innen aus Vietnam sollte er sich angepasst und leistungsstark zeigen. Doch in seinen Performances geht er heute bewusst mit den politischen Zuschreibungen um, die die Gesellschaft in seinen Körper projiziert. "Mein Körper ist politisch"; die Geschichte einer Verwandlung.  

Das Festival L*abor am Hauptmannsgrüner Mühlteich wäre in diesem Jahr 20 geworden. Welche Altersangabe dann eigentlich im nächsten Jahr gelten darf, da das Fest diesen Sommer Corona-bedingt ausfällt, ist unklar. Klar ist dagegen, wovor es sich in den Jahren der Jugendschmerzen bewahrt und dadurch zum vielleicht Interessantesten in der Festivallandschaft der Region gemacht hat: Weder wurde es ungemütlich groß und kommerziell, noch spielte sich die Veranstaltung in einer Nische fest. Die um die tausend Gäste

Fast die Hälfte der Deutschen glaubt an Verschwörungstheorien. In den letzten Wochen schafften es selbst die abenteuerlichsten Theorien in private Telegram-Gruppen und in die Köpfe der Menschen. Die dadurch entstehende Entfremdung betrifft nicht mehr nur unterschiedliche politische Gruppen oder soziale Milieus, sondern auch Freundeskreise und Familien. Wie kann man reagieren, wenn ein nahestehender Mensch sich immer mehr von der Realität entfernt?

Der Lärmpegel unserer Gesellschaft steht auf rot, darauf macht der alljährliche Internationale Tag gegen Lärm am 29. April aufmerksam. Entgegen der Mahnungen der Fachleute und der politischen Ziele aber werden unsere Städte immer lauter, das Gesundheitsrisiko steigt. Warum klassische Maßnahmen wie Flüsterasphalt nicht mehr ausreichen und was jeder Einzelne tun kann, um Ruhe zu finden, hat Luise Wolf den Psychoakustiker André Fiebig gefragt.

Wegen des Corona-Virus ist „Social Distancing”, Abstandhalten zu anderen, oberste Bürgerpflicht – ob zu Freunden, Familie oder Fremden im Supermarkt. Niemand weiß, wie lange dieser Zustand noch andauern wird. Freiheit und Unabhängigkeit sind uns heute persönlich sehr wichtig. Wie können wir nun mit dieser Einschränkung gut umgehen? Was macht das mit unserer Psyche, wenn wir „sozialen Tiere“ zu unseren Mitmenschen auf Abstand gehen müssen, soziale Kontakte und körperliche Nähe meiden?