„Über Grenzen“: Humboldt-Forum widmet sich DDR und ihren Einwanderern
Internationale Perspektiven aus und auf Ostdeutschland zeigt das Humboldt-Forum Berlin in einer Sonderausstellung, darunter eine Arbeit von Minh Duc Pham, der im Vogtland und Erzgebirge aufwuchs.
Pasolini, das „Dreckschwein“
Der homosexuelle italienische Filmregisseur Pier Paolo Pasolini wurde zeitlebens verhöhnt und verfolgt und schlussendlich ermordet. Was hat die Gesellschaft so provoziert, und was hat sich eigentlich geändert? In dem Film "Porcile" (deutsch "Der Schweinestall") von Pier Paolo Pasolini aus dem Jahr 1969 geht es um einen bourgeoisen jungen Mann, der zurückgezogen in der Villa des Vaters in Bad Godesberg lebt. Eines Tages kehrt er nicht von einem seiner Spaziergänge ins Dorf zurück. Die Dorfbewohner berichten, er sei
Der Palast im Schloss
Das umstrittene Humboldt Forum im wieder aufgebauten Berliner Stadtschloss widmet sich derzeit dem wichtigsten DDR-Gebäude mit einer großen Sonderausstellung, Theater und vielem mehr. Es beschäftigt sich somit auch mit der eigenen Geschichte und der Debatte um den Neubau.
Völkerfreundschaft und Propaganda
In Berlin will die Ausstellung „Echos der Bruderländer“ künstlerisch die Auslandsbeziehungen der DDR vermitteln. Das gelingt nur mit Anstrengung.
Frauen auf der Bühne: Gegen diese Männerförderpolitik
Alles eine Frage der Struktur, meint Ulla Heinrich. Sie bringt als Veranstalterin Frauenbands auf die Bühne und leitet ein feministisches Magazin.
„Ich erwarte etwas von der Mehrheitsgesellschaft“
Minh Duc Pham lebt als bildender und Performance-Künstler in Berlin. Als Sohn vietnamesischer Vertragsarbeiter:innen wuchs er im Erzgebirge in Sachsen auf. Im Interview spricht er darüber, was seine Kunst, Queerness und sein Aufwachsen miteinander zu tun haben. Ausgrenzung hat er nicht nur im Privaten erfahren, sondern auch im Kunstbetrieb – Pham berichtet von 'Pinkwashing' und 'Tokenismus‘ und der Verantwortung, über Rassismus zu sprechen, ohne für andere zu sprechen.
„Frauen werden entmutigt!“
Ulla Heinrich übernahm 2019 mit nur 32 Jahren die Geschäftsführung des Print-Magazins „Missy Magazine“, einem queer-feministischen Magazin über Pop und Politik in Berlin. Die aus Dresden stammende Kulturmanager:in mischte ab Mitte der 2010er Jahre die Dresdner und Leipziger Subkultur feministisch auf und gründete Kulturveranstaltungen, die über Sachsen hinausgewachsen sind.
„Ich will kein Mittel sein!“
Der Performance-Künstler Minh Duc Pham ist einer der wohl bemerkenswertesten jungen Artists aus dem Erzgebirge – und einer der erfolgreichsten: In Deutschland war er zuletzt mit einer Auftragsarbeit in der Bundeskunsthalle vertreten und als Performer in Christiane Rösingers Stück „Die Große Klassenrevue“ im Hebbel am Ufer in Berlin zu sehen. Auch im ostasiatischen Ausland ist er mittlerweile engagiert. Aktuell zeigt auch das Stadtmuseum Dresden Arbeiten von Pham in seiner Sonderausstellung „Menschen an Schauen“, die sich
Mit Menschen statt mit Muskeln
Die Mylauerin Efthimia Chatziemmanouil hat für ein kleines Festival in ihrer vogtländischen Heimat eines der ersten Awareness-Teams Sachsens gegründet. Ihre Mission: Frauen stärken und Sicherheitsarbeit aus Ecke der Muskelprotze herauszuholen. Anfangs gefiel das nicht jedem – heute ist sie als Mitarbeiterin einer Leipziger Security-Firma als Spezialistin gefragt.
12 Prozent – Giờ ăn đến rồi!
Die Installation "12 Prozent – Giờ ăn đến rồi!" des bildenden und Performance-Künstlers Minh Duc Pham gedenkt der vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen und ihrer ungeborenen Kinder. Aufgrund der ökonomisch und gesellschaftlich unterschiedlichen Stellung in der DDR und in Vietnam sahen sich die Arbeiterinnen oft zu Schwangerschaftsabbrüchen gezwungen. Bis heute tragen vor allem die Frauen dieses Trauma mit sich. Der Werktext entstand in Zusammenarbeit mit Minh Duc Pham und begleitet die künstlerische Installation auf informative und poetische Weise. Er
„Mein Körper ist politisch“
Die Kunst von Minh Duc Pham ist queer und befreiend. Aufgewachsen ist er mit dem Gebot, niemals aufzufallen. Als Sohn ehemaliger Vertragsarbeiter:innen aus Vietnam sollte er sich angepasst und leistungsstark zeigen. Doch in seinen Performances geht er heute bewusst mit den politischen Zuschreibungen um, die die Gesellschaft in seinen Körper projiziert. "Mein Körper ist politisch"; die Geschichte einer Verwandlung.
Krude Thesen im Familienkreis: Wie gehe ich damit um?
Fast die Hälfte der Deutschen glaubt an Verschwörungstheorien. In den letzten Wochen schafften es selbst die abenteuerlichsten Theorien in private Telegram-Gruppen und in die Köpfe der Menschen. Die dadurch entstehende Entfremdung betrifft nicht mehr nur unterschiedliche politische Gruppen oder soziale Milieus, sondern auch Freundeskreise und Familien. Wie kann man reagieren, wenn ein nahestehender Mensch sich immer mehr von der Realität entfernt?
Popular Culture between Delimitation and Activism
Artists worldwide are persistently opposing social and political injustice and nationalist backsliding. But equally persistent are the anti-liberal and traditionalist forces who assert their power, which is apparent not only symbolically but long-since structurally. In this climate, artists are under pressure to express themselves, to take a stance, and even to act. Yet in the course of a general tide of re-politicisation, artists are also once again increasingly engaging and intervening in social and political
Das Recht auf seltsame Dinge
Noch vor wenigen Jahren galt politischer Stillstand in unserer Gesellschaft als beklagenswerter Zustand. Das hat sich grundlegend geändert: Veränderungen scheinen das Land zu überrollen, auf einmal positioniert sich scheinbar jeder. Viele schlagen dabei radikale Töne an – und fordern gar die Freiheit, unsere Freiheit selbst zu gefährden. Wo also soll die Grenze sein?
„Mit Fakten kommt man nicht weiter“
Der Amerikanist Michael Butter über Verschwörungstheorien, die für sie empfängliche Zielgruppe und die Nutzlosigkeit von Gegenbeweisen
Wie wir uns entfremden
Aktuell wird sehr viel über Unterschiede debattiert, die uns von Anderen trennen. Das dient nicht zuletzt dazu, das Gefühl eines Wir erst einmal herzustellen: Verschleiert wird, dass der eigentliche Riss durch unsere Mitte läuft. Politische Debatten spalten so nicht nur die Gesellschaft – sondern immer mehr Familien.
Für keinen Cent mehr
Von den Spuren (stiller) Empörung, Bertolt Brechts "Revuemädchen" und dem richtigen im falschen Leben